August


Dienstag der 31.August 2007

Roßlau-Leipzig-München-Toronto-Regina-Kamsack-Melville

(21.08.2007)

Man mag es nicht glauben aber ich bin seit Sonntag schon im Melville und ich fühle mich hier schon richtig wohl. Letzten Mittag (22.08.) ging es ja für mich los nach Kanada. Der letzte Abschied war getan und ich saß nur mit einem einzigen weiteren Austauschschüler im Flugzeug nach Melville. Der Flug war recht angenehm, dadurch dass ich die ganze Zeit geschlafen hatte. Angekommen in Toronto konnte ich es gar nicht fassen, dass ich jetzt in Kanada sein sollte. So viele Menschen auf einem Haufen. So viele verschiedene Nationen. Als ich dann Maria, die mit mir über München geflogen war,verabschiedet hatte, ging es 6 Stunden später weiter nach Regina. In Regina wurde ich als erstes und letztes von meinem IEC empfangen; alle anderen hatten ihre Familie. In Regina blieb ich dann noch einige Tage und mit meinem IEC Anita, was richtig Spaß gemacht hatte. Zu einem erklärte sie mir eine ganze Menge und zum anderen hatte sie mir auch viele Sachen gezeigt, z.B. das Saskatchewan Legistive Buildung oder Tim Hourtens , DAS Kaffeehaus, in Kanada. Nach den paar Tagen in der Hauptstadt von Saskatchewan ging es für mich weiter nach Kamsack, wo Anita lebt. Dort habe ich meinen ersten frischen Maiskolben mit Butter und Salz gegessen und auch die ersten wilden Bären in meinem Leben gesehen. Es waren insgesamt drei, die wir im Duck Mountian Park gesehen hatten. Auch gab es dort einen wunderschönen See. Ein Anblick wie er in einem Buch über Kanada gezeigt wird. Am Sonntag ging es fü:r mich dann nach Melville. Zuerst zu einer deutschen Familie, die auch eine Austauschschülerin hatten und zudem auch sehr besorgt waren, dass ich den ersten Schultag verpassen könnte. Montag vormittag kam dann aber ein Anruf von Phyllis, dass sie angekommen seien.

Ab hier beginnt eigentlich mein Jahr in Melville. Familie Sanftleben, ist wie der Name schon sagt, sanft. ;) Trevor erinnert mich ein wenig an Karsten und Paps, da er immer gewitzt ist und zum anderem sein Boot liebt. Phyllis ist ein wenig wie Oma und Mama. Sie liebt ihren Garten und hat zudem keine Spühlmaschine. Und Jessica ist einfach nur klasse.

Nach der Registration am Montag, fing am Dienstag die Schule an. Ich werde jeden Morgen von diesen gelben Schulbussen abgeholt, gehe dann zu meinen Locker, hole meinen Binder heraus, geh dann zur Wave und dann beginnt der Unterricht. Zuerst habe ich Bio, dann Art, Band, Creative Writung und zum Schluss Math in der zwölten. (Ich bin in grade 11) Am Dienstag und Mittwoch war ich bisher beim Volleyballtryout (ich bin nicht im Team) und sonst mache ich meine Hausaufgaben, wie sich das für einen guten Schüler geh&loum;rt.

Dienstag der 21.August 2007

11 Stunden noch

(21.08.2007)

Nun sind die letzten Stunden gekommen. Ehrlich gesagt möchte ich gar nicht weg. Ich will hier bleiben. Schon aus dem Grund, dass ich gar keine Emotionen gegenüber Kanada empfinde. Ich kann nicht von mir behaupten, dass ich mich besonders freue oder dass ich besonders melancholisch bin. Auch vermisse ich noch keinen. Aber ich denke, dass liegt daran, dass ihr alle noch bei mir seit und ich auch noch hier im deutschen Lande bin, meine all geliebte Heimat. In einigen Stunden geht es aber los. Oma und Opa fahren mich zum Flughafen. Katha und Vici kommen auch mit. Am liebsten würde ich die beiden und einige andere mehr auch gleich mit nach Kanada nehmen, aber das ist wohl wirklich mein Flug, mein Jahr. Vorhin war ich mit Katha noch joggen und spontan sind wir auch gleich in der Elbe baden gewesen. Ich denke das war ein würdiger Abschied von der Landschaft um uns herum.
>alles noch mal genießen, alles noch mal in sich verinnerlichen<

Jetzt stehen aber noch die letzten Vorbereitungen bevor. Das bedeutet die Packliste abchecken. Einige letzte Sachen verstauen. Das Gewicht der Koffer kontrollieren und schließlich auch den Wecker stellen. Morgen möchte ich dann nämlich um 4.00 Uhr aufstehen, damit ich mir genügend Zeit nehmen kann, mich auch von meinem Haus verabschieden zu können. Mama, Papa, Lisi und Peter musste ich ja schon in Dänemark zurücklassen. Wir waren dort im Urlaub. Die 8 Tage dort waren einfach nur wunderbar. Am Sonntag bin ich aber vorzeitig, wegen Kanada, aus Kopenhagen zurückgeflogen.

The last words:
I miss you, my family and friends.

Juli


Dienstag der 31.Juli 2007

Irland / zu Besuch bei Hanna in Dublin (19.-30.07. 2007)

Seit gestern bin ich wieder im deutschen Lande, seit gestern vermisse ich Dublin und die schönen Erinnerungen dort, seit gestern sind es nur noch 22 Tage bis nach Kanada und seit gestern macht mir wieder dieser neue Abschied deutlich, wie kurz doch die Zeit ist. Ich hätte ja nicht gedacht, dass die 11 Tage so schnell vorbeigehen könnten, aber mit dem gestrigen Abschied von Hanna *I miss you so much* ist mir ziemlich schnell klar geworden, wie schnell doch die Zeit vergehen kann. Am 19. Juli, unseren ersten Ferientag, kamen wir in Dublin an. Als wir aus dem Gate herauskamen, wurden wir gleich von Hanna umarmt. Am Anfang hatte ich schon ein wenig Angst, dass wir uns vielleicht etwas auseinander gelebt hatten; aber davon war keine Spur. Obwohl wir gerade ankamen, war der Tag noch nicht auf seinem Höhepunkt. Wir lernten den St Stephen s Green kennen, probierten irgendwelche Getränke aus, wovon das eine meine Zunge ziemlich rot färbte und das andere ziemlich fruchtig lecker schmeckte, und entdeckten Dublins einmalige wunderschöne Innenstadt. Unterwegs wurden wir zwar noch von einigen Läden in der Grafton Street angezogen, wie zum Beispiel diesen tollen Seifenladen Lush *ich liebe diesen laden*. Aber letztendlich haben wir nicht nur Shops gesehen, sondern noch den Fluss Liffey, der durch Dublin fließt und unter anderem das Pubviertel Tempel Bar. Abends ging es dann noch zum Taize Gebet in der Kirche, wo Hannas Eltern Pastoren sind. So gefüllt sah dann in den nächsten Tagen ständig unser Programm aus. Wir waren wandern auf der Halbinsel Howth, wo die Klippen einfach nur märchenhaft anzusehen sind, wir haben Gipsmasken gemacht, waren im Harry Potter Film der Orden des Phönix, was diesmal natürlich auf Englisch war, dann besuchten wir die Dublin Castle, the book of Kells im Trinity Collage, das Museum Dublina, die Christ Church und den Zoo von Dublin. Auch waren wir shoppen im Dundrum Center, das bald größte europäische Shoppingcenter, haben Dublin bei Nacht gesehen und haben natürlich sehr viel Harry Potter and the deathly hallows gelesen. Eines der schönsten Erlebnisse, neben Fahrradfahren in der Innenstadt *this was a joke*, war für mich aber der Ausflug ans Meer. An diesem Tag hatte uns Nicola, Hannas Freundin, und ihre Mutter Doris mit zum Strand genommen. Das Meer bzw. der Irish Sea hat einen wirklich nur bezaubert. Da wir schon so weit hinaus aufs Meer gelaufen waren, was mit hochgekrämpelten Hosen noch ging, entschlossen wir uns, neben Springseilhüpfen mit einer Alge, mit geschlossenen Augen rumzulaufen, oder sich im Wasser zu drehen, auch zu baden. Es war einfach nur grovy, wie Wiebke jetzt sagen würde. :) :) :)

Nun bin ich wieder hier in Deutschland und so sehr glücklich diesen Urlaub mit drei meiner besten Freunde, die mit das kostbarste auf der Welt für mich sind, gemacht zu haben. Danke Hanna, Katha und Vici

Mittwoch der 18.Juli 2007

Der letzte Schultag

(18.07.2007)

Leider musste dieser Tag auch kommen. Der Tag, der eigentlich immer so weit entfernt war. Wiebke und ich hatten gestern noch für heute amerikanische Muffins gebacken, um unsre Klasse auch ehrenwürdig zu verabschieden. Wir standen wirklich gestern ewig in der Küche. Als wir damit fertig waren, war ich schon ziemlich froh. Danach sind wir gleich zu unserer Schule zum SESS (Schuljahres-End-Sommernachts-Spektakel) gefahren. Zwischendurch musste ich aber das Spektakel verlassen, da ich noch meine letzte Oboenstunde hatte. Es war irgendwie komisch, weil ich wusste, dass das die letzte Stunde mit meiner Lehrerin sein wird, da ich sie nach Kanada nicht mehr sehen werde. Zurück im Libo ging es mit dem SESS immer noch weiter. Der Abend entwickelte sich noch bis früh, sodass ich heute bei der Zeugnisausgabe fast eingeschlafen wäre. Zu dieser Zeugnisausgabe muss ich sagen, dass sie dermaßen gelungen war. Nicht nur das Wiebkes und meine Muffins gut ankamen, auch hatte Frau Mikus für jeden von uns ein kleines Präsent. Darauf gab es die Giftblätter und dann der ABSCHIED. Eigentlich wollte ich gar nicht weinen, aber ich konnte es irgendwann nicht mehr unterdrücken. Schon als mich Jojo und Liz-A weinend zum Abschied drückten liefen mir die Tränen. Als ich dann Wiebke in den Armen hielt konnte ich dann auch nicht mehr und musste einfach nur weinen. Man sagt ja, dass man sich in einem Jahr wieder sieht und dass das Jahr total schnell herum gehen wird. Für mich ist es aber noch ewig lang.

Morgen bin ich dann auch schon weg. Ich fahre nämlich mit Katha und Vici nach Irland zu Hanna. Ich freue mich schon dermaßen auf die Zeit dort, obwohl ich derzeit noch ziemlich betrübt bin.

Donnerstag der 5.Juli 2007

Seminar über Antisemitismus in Berlin

(1.-5.07.2007)

Es ist wirklich befremdend, wenn man mitbekommt wie allein man doch sein kann in seinem eigenen zu Hause. Ich mö damit eigentlich nur anspielen, dass ich gerade aus Berlin zurück bin und hier in meinem Zimmer alles so ruhig ist. Fünf Tage waren wir jetzt in der Hauptstadt, fünf Tage von Massen von Menschen umgeben und jetzt Stille. In Berlin hatten wir von unserer Schule bzw. der 10. Klasse ein Seminar über Antisemitismus, welches vom Reichsbanner schwarz rot gold veranstaltet wurde. Am ersten Tag hatten wir eine kleine Einführung und danach FREIZEIT. Katha, Wiebke, Vici und ich sind dann gleich frohen Mutes in die Stadt stolziert. ;) Nach stundenlangem Gelaufe im Nobelviertel Berlins, wo selbst eine Pizza schon 10 Euro kostet,sind wir in der Spandauer Vorstadt bzw. in den Hakschen Höfen angekommen, wo wir lustigerweise einen Mexikaner kennen gelernt hatten, mit dem wir uns ziemlich lange unterhalten hatten.

Am nächsten Tag begann dann aber das Program. Früh hatten wir einen historischen Stadrundgang durch die Spandervorstadt, danach eine Führung in der Blindenwerkstadt, wo damals ein gewisser Herr Juden versteckt hatte in einem Hinterzimmer, welches noch erhalten ist. Nachmittags waren wir dann noch in Wannsee in der Villa, wo die Wannsee-Konferenz stattgefunden hatte. Dienstag ging es dann mit einem Gespräch mit einem Zeitzeugen (Helmut Stern) weiter, dann mit einer Führung in der Gedenkstätte Deutscher Wiederstand, sowie am Nachmittag mit einem Workshop über Veschwörung in Kreuzberg, der zweitgrößten Metropole der Türkei außerhalb der Tükei. Und gestern waren wir noch im Holocaust-Mahnmal, was mich wohl am meisten mitgenommen hatte, sowie in der Amadeo-Antoniostiftung. Nachmittags sahen wir uns noch eine Plenumsitzung im Bundestag an und hatten auch ein Gespräch mit der Abgeordneten Learsi vom Bündnis 90. Insgesamt also ein volles Programm. Dennoch hatten wir unsere Freizeit auch richtig ausgenutzt und haben auch abends noch diverse Veranstaltungspunkte, die wir natührlich selber bestimmen konnten. ;)